Besichtigung der naturkundlichen Sammlungen in der Sternwarte Kremsmünster  
am 17. Mai 2023

Es war sehr erfreulich, dass zu Beginn der Exkursionsreihe 2023 des Musealvereins
26 Personen nach Kremsmünster gekommen sind. Dr. Walter Aspernig begrüßte die Mitglieder und stellte Pater Dr. Amand Kraml vor, der uns mit profundem Wissen und Leidenschaft die Sternwarte näher brachte.

Die Sternwarte gehört zu den bedeutendsten historischen Observatorien der Welt.
Sie wurde 1749 als 50 m hoher „Mathematischer Turm“ vom Benediktiner-Stift errichtet und dient als naturwissenschaftliche Arbeitsstätte der Benediktiner von Kremsmünster.

Sie ist ein Universalmuseum verschiedener Fachgebiete über einen Zeitraum von
250 Jahren. Auch eine Wetterstation (seit 1762) und eine seismische Beobachtungsstelle
(seit 1895) sind hier untergebracht.
Die Führung beginnt beim „Wetterkammerl“. Hier werden meteorologische Beobachtungen aufgezeichnet. Kremsmünster kann als einzige Wetterstation eine Messreihe von über 260 Jahren am selben Standort aufweisen.
Im Jahr 1744 ermöglichte Maria Theresia die Gründung einer Ritterakademie in Kremsmünster, die neben der schulischen Tradition des Stiftes Adeligen eine Grundausbildung für ihre spätere Aufgabe als Grundherrn ermöglichte; gelehrt wurden wesentliche Kenntnisse im Bereich der Sprachen, Technik, Kunst und Wissenschaft. Die Porträts im Stiegenhaus zeigen die Studenten der Akademie. Tycho de Brahe und Johannes Kepler begegnen uns da als große Statuen.
Die umfangreichen geologischen, zoologischen, botanischen und mineralogischen Exponate können in den unterschiedlichen Kabinetten besichtigt werden. Zu den Besonderheiten zählt hier auch eine Holzsammlung in Buchform, zudem sind Glasmodelle von Meerestieren zu sehen. Im physikalischen Kabinett stammen die Geräte aus dem Forschungsbereich der Sternwarte oder wurden für den Unterricht verwendet. Im 6. Stock ist der große Saal heute als astronomisches Museum eingerichtet. Hier sind viele Beobachtungsinstrumente sowie Erd- und Himmelsgloben und auch erste astronomische Aufzeichnungen zu finden.
Einen Halbstock höher, im Kapellenzimmer sieht man die Altarnische, die Bilder des Erbauers der Sternwarte, des Abtes P. Alexander Fixlmillner, und die Holzmodelle der Sternwarte. Von hier aus kommt man auf die Terrasse und hat einen besonders schönen Blick auf das gesamte Stiftsareal, besonders auch auf den romanischen Chorabschluss der Stiftskirche.

Nach der 2-stündigen, sehr interessanten Führung endete die Exkursion mit einem gemütlichen Ausklang in der Stiftstaverne.

Haide Thaler

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