Rundgang Schloss Lichtenegg
am  2. Oktober  2024

Ein sehr interessantes historisches Thema motivierte 40 Mitglieder des Musealvereins zu einem Treffen im Park von Schloss Lichtengg.Herr HR Dr. Walter Aspernig begrüßte die Besucher und erzählte viel Wissenswertes über die Geschichte des Schlosses.
Im späten 16. Jahrhundert gab es einige wenige Bauernhöfe auf diesem Areal. Ludwig, Herr zu Pollheim kaufte den „Sumperhof“, der ursprünglich dem Kloster Lambach gehörte. Neben diesem ehemaligen Meierhof wurde ein Wasserschloss, umgeben vom Mühlbach, errichtet. 1573 erhebt Kaiser Maximilian II. Lichtenegg zum Adelssitz mit den dazugehörigen Privilegien.
Eine wechselvolle Geschichte mit verschiedenen Eigentümern, Renovierungen, unterschiedlichster Nutzung der Gebäude und der dazugehörigen Grundstücke, folgte bis heute. Eine ausführliche und spannende Dokumentation dieser Ereignisse findet sich im neu erscheinenden Jahrbuch des Musealvereins. Die Mitglieder des Musealsvereins werden im Rahmen der heurigen Generalversammlung Anfang Dezember ein Exemplar erhalten.
Mag. Michael Kitzmantel erzählte von den Höhepunkten der ehemaligen royalen Bewohner dieses Schlosses.
Ende des 19. Jahrhunderts residierten hier für 7 Jahre Marie Valerie und Franz Salvator, Tochter und Schwiegersohn von Kaiser Franz Josef, mit ihren Kindern. Auch hier gibt das neue Jahrbuch weitere Einblicke.
Den glanzvollen Zeiten dieser Schlossidylle folgten schlechtere Tage für dieses Gelände. Die Zeit des 2. Weltkriegs – damals gehörte das Schloss zu den benachbarten Flugzeug- und Metallbauwerken – hat schlimme Spuren hinterlassen.
1986 wurde Schloss Lichtenegg aufwändig saniert. Zahlreiche Wohnungen und Büros wurden hier untergebracht.
Ein trauriges Kapitel bildeten der Verfall und die Zerstörung des Schlossparks und seiner Kleindenkmäler. Nach langen Bemühungen und „Kämpfen“ vieler Personen, besonders auch von Dr. Aspernig, erreichte man endlich die Sanierung des barocken Teehauses, des „Sisi-Pavillons“, und des nicht minder kostbaren Parkportals.
Der einst barocke und später in einen englischen Garten umgewandelte Schlosspark mit einem Springbrunnen existiert nicht mehr. Der Baumbestand wurde durch den Sturm „Kyrill“ zudem sehr in Mitleidenschaft gezogen. Der Glanz der vergangenen Zeit ist nur mehr zu erahnen. Mit den renovierten Anlagen ergibt der Park jetzt trotzdem ein homogenes Bild.

Haide Thaler

Zu den Bildern